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Bauhof

 

in 2015, als wir noch keine zentrale Unterbringungseinrichtung am Möhnesee hatten, musste die Gemeinde auch Menschen aufnehmen, die ihr Asylverfahren noch nicht beendet hatten. Für diese Flüchtlinge, keine Chance auf eine Arbeitserlaubnis zu hatten, gab es die Möglichkeit, freiwillig für Kommunen oder Institutionen arbeiten.  

Hierfür gab 1,10 €/Stunde - und das fanden wir immer etwas problematisch. Wenn wir mit unseren Neuankömmlingen über ehrenamtliches Arbeiten reden, ist das Interesse groß. Auch wenn nichts bezahlt wird. Dass dies nicht nur Gerede ist, merken wir daran, dass bei all unseren Arbeitseinsätzen die Flüchtlinge immer sofort dabei sind. Auch in unserm größten Projekt, der Spendensammlung seht Ihr unsere Helfer jeden Sammstag.

Wenn es aber heißt, du bekommst jetzt Geld - z.B. 1,10€ - dann ist das für viele wie ein Schlag ins Gesicht. Ist denn unsere Arbeit nicht mehr wert?  

So wird das empfunden. Da ist viel Aufklärungsarbeit notwendig. Wir haben mit den "Neuen" damals sehr intensiv gesprochen, und ein Großteil hat Interesse bekundet. Zwei besonders Fleißige sind für die erste Woche ausgesucht worden und fingen auf dem Bauhof an.

Ergebnis:

Die Mitarbeiter vom Bauhof waren sehr zufrieden, unsere Flüchtlinge auch. Alle geplanten Arbeiten konnten trotz teilweise schlechten Wetter geschafft werden. Die Stimmung war sehr gut. Wir hatten Mut gefunden und wollten das Projekt ausbauen.   

Durch die Eröffnung der ZUE Möhnesee (Zentrale Unterbringungseinrichtung) ist diese Personengruppe nicht mehr in der Zuteilung an die Gemeinde. Möhnesee bekommt nur noch Menschen zugewiesen, die schon in Deutschland angekommen sind. Also Ihr Verfahren hinter sich haben und Arbeiten dürfen. 

Sie haben eine Residenzpflicht von 3 Jahren in der Gemeinde, dürfen also nicht wegziehen. Da nicht genügend Wohnraum zur Verfügung steht, leben Sie in Containern oder Übergangswohnungen der Gemeinde. Sie haben diverse Auflagen, wie z.B. Deutschkurse, um besser integriert werden zu können. Arbeit zu finden ist so schwer. Insoweit währe aus auch für diese Gruppe wünschenswert, unser Projekt weiterzuführen. Denn wo lernt man denn besser Deutsch als bei gemeinsamer Arbeit. So kann die Zeit neben den Kursen sinnvoll genutzt werden.

Durch politische Neuausrichtung der Gemeinde ist unser Einsatz in diesem Projekt nicht mehr gefragt. Wir haben im letzten Jahr erfolgreich dafür gekämpft, zumindest die Ausstattung der Übergangswohnungen wieder übernehmen zu dürfen. Aber es läuft alles andere als Rund. 

Aber hier ein paar Bilder aus besseren Zeiten (zumindest für uns) unter Bürgermeister Hans Dicke. Einen ganz lieben Gruß an dieser Stelle, und vielen Dank für die absolut problemlose Zusammenarbeit.

Die beiden mussten im Übrigen leider ausreisen, Zu Einem halten wir aber bis heute Kontakt.